Dies dachte sich die Pferdebesitzerin Bettina Krawalke. Diese Böllerdeppen haben nur Sauerei und krach gemacht. Es hat sich schon gelohnt, ständig Petitionen zu unterschreiben, E-Mails an die Gemeinde und den RP zu senden. Mein Pferd und ich können jetzt zufrieden unser Leben genießen.
Zwei Monate später kommt ein Schreiben von der Behörde mit folgendem Inhalt. Sehr geehrte Frau Krawalke, in ihren Besitz befindet sich ein Pferd, welches keine Arbeitstätigkeit oder nützliche Aufgabe erfüllt. In diesem Zuge wird eine Pferdesteuer für ein Stück erhoben. Das Pferd muss registriert werden und der Standort klar beschrieben sein. Was? Wozu Geld bezahlen? … weil ich ein Pferd besitze und wieso denn ein Stück? Das ist doch keine Wahre, das ist mein aller größter Schatz, mein Hobby und mein Leben. Nun gut, die 300 € bringe ich noch auf.
Kurze Zeit später kommt folgende Aufforderung vom Regierungspräsidium. Sehr geehrte Frau Krawalke, wie uns bekannt wurde steht ihr Pferd im Außenbereich der Ortschaft. Bei einer Routine Kontrolle wurde festgestellt das der Zaun nur aus einem Draht besteht. Wir bitten diesen durch einen massiven Zaun zu ersetzen. Da das Gelände sich im Außenbereich befindet, sollte es sich um einen flexiblen massiven Drahtzaun handeln, der leicht zu demontieren ist. Was ist denn nur los. Wir tun doch keinen was... Nun gut, dann muss ich den Auslauf für mein Pferd rapide verkleinern, dachte sich Bettina.
Auf der Suche nach dem Drahtzaun liest sie auf den sozialen Medien...wie lange soll das noch so gehen das die Pferde uns die Straße vollscheißen und dann noch diese dummen Pferdetanten... Pferdetante? Wieso werden wir so betitelt? Wir haben ein Tier um was wir uns bemühen. Auf die Straße scheißt hier niemand! Wir reiten doch schon nur abseits, dass wir keinen stören. Früher sind wir durch den Wald und übers Feld geritten. Das war damals normal und heute?
Ein Tag später. Bettina macht gerade den Stall sauber und kommt mit der Schubkarre zum Misthaufen gefahren. Draußen auf dem Feldweg steht Herr Schreihals und fährt Bettina forsch an...Ihr Pferdetanten dürft auch überall einen großen Haufen hinterlassen. Das stinkt bis zum Himmel. Im Sommer kann man hier nicht mehr spazieren gehen. Außerdem gelangt das ins Grundwasser... Folgendes Schreiben kommt postwendend...sehr geehrte Frau Krawalke, mehrere Beschwerden sind bei uns eingegangen, dass sie den Pferdemist nicht fachgerecht entsorgen. Bitte stellen Sie sicher, dass für die Umwelt sowie für die Bevölkerung keine weitere Belästigung stattfindet.
Diese Beschwerdewelle nimmt kein Ende. Bettina ist ratlos, warum die Menschen so ignorant und teilnahmslos zu ihr sind. Alle Argumente, die für die Pferdehaltung sprechen, werden ignoriert und mit neuen Auflagen bestraft.
Nach zwei Jahren gibt Bettina auf und verkauft ihren besten Freund. Als sie gerade den teuren Drahtzaun demontiert, läuft der Herr Schreihals mit einem Lächeln vorbei. Er denkt sich, es hat sich schon gelohnt ständig Petitionen zu unterschreiben, E-Mails an die Gemeinde und an den RP zu senden. Mein Waldi und ich können jetzt zufrieden unser Leben genießen.
Es könnte so schön sein, wenn wir uns wieder respektieren und achten!
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